Wurfgeschichten

Im Gartenparadies


Sie waren nervös wie die Rennpferde vor dem Start! Nami und ihre zehn Geschwister liefen aufgeregt in der Pferdebox hin und her. Gleich würden sie wieder rennen können, in der Stallgasse, wie gestern. Das war der Höhepunkt des Tages! Bis zur Tür und wieder zurück. Nuru hatte das letzte Rennen gewonnen. Aber nur, weil er sie auf den letzten Metern fast umgerempelt hatte. Rüden! Was will man da schon erwarten?

Es interessierte Nami ja brennend, was sich hinter der Tür verbarg. Da konnte sie Michael noch so mit ihren dunkelbraunen Augen becircen, er machte die Tür nicht auf. Na ja, irgendwann wird die Zeit auch dafür gekommen sein.

Und diese Zeit war jetzt! Nami traute ihren Augen kaum, als sie aus der Box gebraust kam. Licht am Ende der Gasse, die Tür stand sperrangelweit auf. Und kein Hindernis im Weg! Göttlich! Endlich freie Bahn! Mit voller Begeisterung stürzten sich die sieben Hündinnen und vier Rüden erstmal bis an die Schwelle der Stalltür. Dort angekommen fühlten sie sich schon wie Alice im Wunderland. So etwas hatten sie ja vorher noch nie gesehen. Und wie es hier roch! Das war ja alles superinteressant! Konnte man da jetzt einfach hinausgehen? Passierte dann auch nichts?

Etwas zögerlich und vorsichtig startete der Erkundungstrupp seine erste Tour durch den Garten. Nami schaute sich um. Nanga war hinter ihr. Gut! Sie war beruhigt. Der konnte sie nach hinten absichern, nur für den Fall. Man weiß ja nie. Ab zu sind Rüden doch gar nicht so schlecht. Was war das denn da vorne? Grüne Blätter hatte Nami noch nicht kennengelernt. Vorsichtig näherte sie sich den Blättern, die über den Boden rankten. Ob das da wohl liegen blieb? Oder abhaute wie Nuru, wenn sie näherkam. Das Blattwerk ließ sich geduldig von Nami beschnüffeln und untersuchen. Was war denn das, was Nyota da hinten so wichtig bewachte? Lang, dünn, braun? Hm?

Kadhia stand im Garten und sah zufrieden und ruhig um sich. Weiter hinten standen Ibrara und Maarifa und passten auf. Die Oberaufsicht hatte Michael. Der ging gerade zu einem Strauch. Zwei der Kleinen waren kurz vorher darunter verschwunden. Noch war es besser, die Welpen keinen Moment aus den Augen zu lassen, um ihrer eigenen Sicherheit willen.

Dieses Blatt wird sich später wenden. Der erwachsene Ridgeback wird seinen Herrn nicht einen Moment aus den Augen verlieren und jede Gefahr von ihm abwenden.